Innsbrucker Zeitung
Am 12. Juni 1809 berichtete die Innsbrucker Zeitung vom Te Deum, das anlässlich des Sieges bei Aspern in der Franziskanerkirche in Innsbruck gefeiert worden war.
Die Innsbrucker Zeitung war jeweils das Organ derjenigen, die im Land das Sagen hatten. Über die verschiedenen Rubriken „Auszüge der merkwürdigen Begebenheiten“ aus dem Aus- und Inland, Verordnungen der Regierung und Ausschreibungen konnte man zweimal wöchentlich, Montag und Donnerstag, einen Teil der Bevölkerung erreichen.
Am 10. April 1809 erschien sie zum letzten Mal unter bayerischer Regierung. Die nächste Ausgabe vom 21. April 1809 brachte bereits eine Erzählung des Aufstandes und Aufrufe wie Patente von österreichischer Seite. Wer die Berichterstattung steuern konnte, gebot auch über die Informiertheit der Bevölkerung. Daher hatte sich Joseph von Hormayr die Innsbrucker Zeitung als sein Organ gewählt, in dem er die Nachrichten vom österreichischen Kriegsschauplatz nach Bedarf beschönigen konnte, um die Motivation hochzuhalten.
Hans von Voltelinis Urteil: Je unhaltbarer die Lage der Österreicher in Tirol wurde, desto üppiger flatterten die Lügenbulletins auf, wenn nicht erzeugt, so doch geflissentlich genährt von österreichischer Seite und von Hormayr, um das Volk um so mehr mit Kampfgier zu erfüllen. (Voltelini, 172)
Jedenfalls seien alle Aufrufe, Nachrichten und Zeitungen, die in Tirol gedruckt wurden, nach Hormayrs Angabe auf Befehl des Generalkommandos veröffentlicht und verkauft worden.
Ellinor Forster
Quellen und Literatur
– Hans von Voltelini, Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809, Gotha 1909.